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Zubereitung

AYURVEDA - ALTE HEILKUNST ODER MODERNE MEDIZIN? "Die Kunst vom langen Leben" heißt Ayurveda auf Deutsch. Die Jahrtausende alte Heilkunst aus Indien hat auch bei uns viele Anhänger. Hierzulande sind besonders die Ölmassagen beliebt. Planet Wissen zeigt, was sich genau hinter Ayurveda verbirgt, und hinterfragt, inwieweit sich die uralten indischen Erfahrungen in Deutschland anwenden lassen. Über die Chancen und Risiken des Ayurveda-Booms sprechen wir mit Ananda Samir Chopra. Der Leiter der Ayurveda-Abteilung in der Kasseler Habichtswaldklinik ist als Sohn indischer Eltern in Bonn aufgewachsen. In Heidelberg studierte er Medizin und arbeitete zunächst in einer Kinderklinik. In Indien hat er ein Jahr am Ayurveda-College in Kalkutta gelernt. Seine weitere Ausbildung erhielt er bei zwei indischen Ayurveda-Ärzten, die an der Habichtswaldklinik praktizierten.

AYURVEDISCHE ERNÄHRUNG Das über 3.500 Jahre alte Gesundheitssystem Ayurveda lässt sich übersetzen mit "Lebensweisheit" oder "Wissenschaft vom langen Leben". Ziel der ayurvedischen Lehre ist es, den Körper zu entgiften und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Zur Lehre gehören Massagen, Wärmebehandlungen, Inhalationen, Bäder und ganz besonders eine gesunde Ernährung und Lebensweise. Einige Grundlagen der ayurvedischen Ernährung stellen wir Ihnen hier vor. Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen Ayurveda geht davon aus, dass jedes körperliche oder seelische Ungleichgewicht ein Problem darstellt und Krankheiten verursacht. Grundlage für die individuelle Heilbehandlung und Ernährungsberatung im Ayurveda sind daher die drei das seelische Gleichgewicht bestimmenden "Doshas". Sie sind den Elementen zugeordnet: "Vata" besteht aus Luft und Raum und gilt als die Lebensenergie. "Kapha" wird aus Erde und Wasser gebildet und ist verantwortlich für die Struktur des Körpers, für Wachstum und Gelenkigkeit. Das dritte Dosha schließlich ist "Pitta", aus Feuer und Wasser zusammengesetzt und für biochemische Vorgänge im Körper, für Stoffwechsel und Verdauung zuständig. Im Ayurveda werden aber auch die Menschen nach diesen drei Typen unterschieden. So ist es bei der ayurvedischen Ernährung zum Beispiel Voraussetzung, dass sich die Menschen entsprechend ihres Typs ernähren. Die Ernährung wird also sehr genau an die Doshas angepasst. So sollte ein "Vata"-Typ blähende Speisen wie Kohl oder gereiften Käse meiden. "Pitta"-Menschen wird empfohlen, weniger scharf, sauer und salzig zu essen. "Kapha"-Typen sollten herbe, scharfe und leichte Kost mit viel Obst und Gemüse wählen. "Wer richtig isst, braucht keine Medizin"

Ayurvedisch kochen heißt aber nicht, asiatisch zu kochen. Die grundlegenden Regeln dieser Küche sind in fast allen Volksküchen der Welt zu finden. Ein wichtiger Grundsatz in der ayurvedischen Küche: Süße Speisen werden gerne vor den Hauptmahlzeiten gereicht, da sie am schwersten verdaulich sind. Überhaupt ist die Verdauung ein zentrales Thema im Ayurveda, denn die gesündesten Nahrungsmittel nützen nichts, wenn sie nicht vom Körper aufgenommen werden. Aus diesem Grund sollten alle Speisen gekocht werden, Rohkost kommt in der ayurvedischen Küche nicht vor. Essen sollte nach Ayurveda immer gemeinsam mit anderen Menschen eingenommen werden und mit Liebe gekocht, serviert und gegessen werden. Dazu gehört, dass alle Funktionen des Essens wie beißen, saugen, kauen, lecken, schlucken ausgeführt und dass die Geschmacksempfindungen - die "rasas" süß, sauer, salzig, bitter und scharf - in harmonischer Weise kombiniert werden. Dazu gehört aber auch, dass in Ruhe gegessen wird, in gelöster Atmosphäre und angenehmer Umgebung. Hier gilt der buddhistische Satz "Wenn du isst, dann esse." Das heißt, während des Essens sollten wir nicht lesen oder fernsehen, sondern uns vielmehr völlig dem Essen widmen.

Gut gewürzt ist halb gewonnen Eine große Rolle in der ayurvedischen Küche spielen die Gewürze. Gut essen, richtig würzen und heilen bedeuten im Ayurveda ein und dasselbe. Für die Inder sind Gewürze göttliche Nahrung. Sie besitzen nach ihrer Heilslehre große Kräfte, die gesund machen und Heilung bringen. Und so präsentiert sich die gesamte traditionelle Gesundheitslehre Indiens als eine hochentwickelte und umfassende Pflanzenheilkunde. Aus Sicht der traditionellen indischen Ärzte wirkt jede Heilpflanze nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele des Menschen ein. Die spirituellen Wirkungen der Heilpflanzen auf Geist und Psyche werden immer berücksichtigt. Auch unsere westliche Ernährungslehre hält viel von Gewürzen wegen ihrer vielfältigen bioaktiven Substanzen. Die Farb- und Aromastoffe sind schon in winzigen Mengen hoch wirksam und halten die Feinde der Pflanzen wie Insekten, Bakterien, Pilze und Viren in Schach. Das Gleiche tun sie auch im Körper des Menschen und stärken so das körpereigene Abwehrsystem. Bei dem intensiven Gelb des Safrans handelt es sich zum Beispiel um ein Carotinoid, für das krebsvorbeugende und das Immunsystem stärkende Wirkungen nachgewiesen sind.

Von masalas und lassis Typisch ayurvedische Gerichte sind das Chutney (Früchte in bewahrenden Gewürzen), das Chapati (indische Brotsorte), das Papad (verschiedenste Arten von Mehl, Kräutern und Gewürzen), das Lassi (ein erfrischendes Joghurt-Getränk), die Masalas (Gewürzmischungen), der Dal (Gemüsesuppe) und das Pulao (Reismischgericht).

Ayurvedische Kräuter und Gewürze Ayurvedische Gewürzküche In der ayurvedischen Lehre hat die Verdauung einen zentralen Platz, denn sie steht für Reinigung. "Agni" - das Verdauungsfeuer soll immer wieder von neuem angefacht werden. Dabei hilft die ayurvedische Gewürzküche, die Lebensmittel und Heilmittel nicht trennt.

Kardamomkaffee Die alten Araber wissen es schon lange: Das ayurvedische Gewürz Kardamom gibt dem Kaffee einen ganz besonderen Geschmack. Dazu wird Kardamom in einem Mörser zerstoßen. Anschließend gibt man die geöffneten Kapseln auf das Pulver und gießt das kochende Wasser über dieses Kardamom-Kaffee-Pulver. So entfaltet sich das Aroma des Kardamom zusammen mit der feinen Kaffeenote. Und nicht nur das: Der Kaffee wird durch diese Zugabe auch viel bekömmlicher! Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine geöffnete Kardamom-Kapsel in die Tülle der Kaffeekanne zu stecken. Auf diese Weise nimmt der Kaffee beim Einschenken das Aroma des Gewürzes auf.

Buch-Tipp:

Nicky Sitaram Sabnis: Das große Ayurveda-Kochbuch. 150 einfache, indisch inspirierte Rezepte Verlag: AT; Erscheinungsort: Baden/ München; Erscheinungsjahr: 2007; ISBN: 978-3-85502-986-0 Der Autor leitet seit 1998 die Ayurveda-Seminarküche in der Abtei Frauenwörth, Fraueninsel Chiemsee. Sein Ayurveda-Kochbuch bietet zunächst eine ausführliche Erklärung der ayurvedischen Küche und gibt Informationen und Tipps, wie man sich seinem Typ gerecht ernähren kann. Insgesamt 150 Rezepte stellt der Autor im Anschluss vor: von Tees und Frühstücksgerichten bis hin zu Fleisch- oder Getreidegerichten. Unter jedem einzelnen Gericht erfahren Sie, wie es auf die drei ayurvedischen Typen, die Doshas, wirkt. Das Buch ist aber nicht nur wegen der Rezepte und der sehr informativen Einleitung zu empfehlen, sondern auch wegen seiner liebevollen Aufmachung.

Quelle

 http://www.planet-wissen.de  Peggy Jacob in Küchentipps
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